Das schöne Dorf Myli ist nur 4 Kilometer vom Hafen Karystos entfernt. Im oberen Bereich des Dorfes befindet sich die Aghioi Theodoroi-Quelle, von wo aus der Fußpfad beginnt. Wir gehen in nordöstlicher Richtung auf dem bergauf führenden Pfad unterhalb der imposanten Abgründe der Kakia Skala. Die Steigungen des Berges haben keine Bäume, aber sie haben kurze Büsche und eine Menge wilde Blumen. Wenn der Weg unverwechselbar steiler wird, finden wir in einem kurzen Abstand nach links die eindrucksvolle Position „Kolones“. Hier finden wir den best erhaltensten Marmorsteinbruch und wurde bereits im Altertum für den geäderten grünen Marmor berühmt, bei den Römern als Marmor Carystium und zu uns durch seinen neuen italienischen Namen von Cipollino (Zwiebel) bekannt ist. Der Name ist passend, da ein Schnittabschnitt dieses Marmors sehr wie eine Zwiebel aussieht. Er wurde für monolithische Säulen, allgemeine Brunnen und Wand-Einfassungen in den römischen und byzantinischen Gebäuden vom ersten Jahrhundert BC zum siebten Jahrhundert AD verwendet. Er wurde weit über das Mittelmeer exportiert, und ein Stück ist sogar in York gefunden worden. Eine der monolithischen Säulen aus Karystos-Marmor kann man heute noch in der Hadriansbibliothek im Athener Stadtteil Monastiraki bewundern. Strabon schreibt über die berühmten, monolithischen „karystischen Säulen“. Die Tätigkeit in den Steinbrüchen war so intensiv, daß es in Marmari, dem Hauptknotenpunkt für den Marmorexport, einen Tempel für die Anbetung des Apollon von Marmari gab. In den antiken Steinbrüchen kann man die Spuren der antiken Steinbruchtätigkeit entdecken, z.B. in Felsen gemeißelte Rechtecke zum Hineinhauen von Pflöcken, abgetrennte und zusammen hängende rechteckige Steinquader und Säulenbruchstücke. Hier kann man 13 Säulen, fast 12 m lang, einige von ihnen fast fertig und einige bildhauerisch bearbeitet, besichtigen.
Die Ansicht des Golfs von Karystos ist zauberhaft. Von Kolones aus führt der Pfad zum Berglager und bis zum Drachenhaus auf dem Gipfel. Jedoch wird dieser Weg nur für Bergsteiger vorgeschlagen.
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