Im südlichen Euböa gibt es mehr als 20 Drachenhäuser, die meisten davon in der Region von Styra. Das bedeutendste ist das „Drachenhaus“, welches knapp unter dem höchsten Gipfel des Ochi versteckt liegt. Schwer zugänglich und abgelegen, befindet sich das Drachenhaus in völliger Harmonie mit der Steinwüste, die es umgibt. Im Laufe der Zeit wurde das Steingebäude von Flechten überzogen und wurde eins mit der Natur.
Dieses antike, rechteckige Gebäude mit Ausmaßen von 4,85 x 9,80 m wurde aus riesigen Steinquadern ohne Mörtel zusammengesetzt. Der Eingang ist an der langen Seite, im Gegensatz zu den antiken Tempeln, deren Eingang sich an der kurzen Seite befindet. Die Mauern sind von solcher Dicke, daß sie unsere Phantasie anregen uns riesenhafte Menschen vorzustellen, die mit beneidenswerter Handwerkskunst der Reihe nach die tonnenschweren Steine aufschichten.
Charakteristisch ist die Bauweise des sogenannten herausragenden Daches. Die Steine des Daches greifen im Inneren ineinander und bilden so ein Gebilde, das an ein umgedrehtes Schiff erinnert.
Die Spitzhacke der Archäologen hat den ältesten Fund, eine archaische Inschriftentafel, die im Erdreich außerhalb des Gebäudes verborgen war, ans Licht gebracht. Unter den Grabungen von Professor Nikos Mitsopoulos wurden zahlreiche aus der Region stammende Becher gefunden (becherähnliche Behältnisse wie Tassen), die auf Ende des 4-ten bis Anfang des 3-ten Jahrhunderts v. Chr. geschätzt werden. Ebenso gibt es Funde aus dem frühen 5-ten und 4-ten Jahrhundert v.Chr. (Gefäße im attischen Stil, Glasperlen, Teile von Bronzegefäßen). Im Inneren des Tempels befand sich eine Opferstätte, wo mindestens seit archaischer Zeit Opferzeremonien praktiziert wurden.
Ein mystischer Schleier liegt über dem Drachenhaus am Ochi.
Wer hat es errichtet und in welcher Absicht? Wie wurde dieser Felsen getragen, der geschätzt mehr als 10 Tonnen wiegt? Wer hat es über eine Höhe von 2 m aufgehoben und an seinen Platz gesetzt? Welche Werkzeuge wurden in solch einem begrenztem Raum benutzt? Und letztendlich, welchen Zweck dieses errichtete gut Struktur dient an einer Höhe von 1.400 Metern?
Die Funde zeigen, daß es sich um einen Tempel, eine Kultstätte handeln mußte. Bis jetzt konnten allerdings die Art des Kultes, der genaue Entstehungszeitpunkt sowie auch seine Erbauer nicht ausfindig gemacht werden. Wie komme ich hin? Von Myli aus zu Fuß über die Marmorsteinbrüche "Kolones", von hier aus führt der Pfad zum Berglager und bis zum Drachenhaus auf dem Gipfel. Jedoch wird dieser Weg nur für Bergsteiger vorgeschlagen.
Euböa, Karystos Realität-Zentrum von Karystos, Tel.: +30 2224 023 666
Präsentiert wird das Drakospito, das sogenannte Drachenhaus, ein hellenistischer Tempel, dessen genaue Datierung ungewiss ist und der auf dem Gipfel des Berges Ochi liegt. Per Knopfdruck können die Besucher eine Videoprojektion starten, die Auskunft darüber gibt, wie diese älteste archäologische Stätte der Region in Verbindung zu der antiken Religion und zu den umliegenden Gebäuden steht.
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