Das Demosari-Gebiet ist ein bekanntes, viel diskutiertes und von ökologischen Interesse. Der Name kommt aus dem byzantinischen und bezeichnet einen kleinen wildströmenden Fluß, der seine Quelle im Ochi-Berg hat und durch die Felsenschluchten und den Platanenbepflanzten Tälern in die Ägäis fließt. Er trennt die Gipfel Gipfeln Giouda und Boublia (1227m) durch eine tiefe Schlucht, die den nördlichen Teil des Ochi abtrennt und die Demosaris-Schlucht bildet. Die nördlichen Seiten des Berges mit ihren steilen, bewaldeten Hängen und grünen, schroff ins Meer abfallenden Schluchten, stehen ganz im Gegensatz zu den mehr ebeneren Südhängen des Ochi. Der südliche Teil des Ochi und der Karystia-Region ähnelt eher den Kykladen und weist ein ebenes Profil auf, das durch Erhebungen von Kalkfelsformationen unterbrochen wird. Die gegend ist einzigartig und von großer Naturschönheit. Man hat keinen Zugang mit Autos.
Hier findet man eine der schönsten Wanderrouten von Euböa. Die Demosaris-Schlucht kann in zwei Abschnitte unterteilt werden. Oberhalb des Dorfes Lenosaioi ist die Schlucht steil und wild. Von Lenosaioi an bis zum Meer geht sie in ein schmales Tal über, mit den kleinen verstreuten Siedlungen von Kallianou an seiner Ostseite. In der heutigen Zeit ist der Pfad des Demosaris immer noch ein belebter Durchgangsweg für die Viehzüchter und auch für die immer mehr werdenden Wanderer. Die attraktivste und am wenigsten anstrengendste Route hat das auf dem Bergkamm gelegene Petrokanalo (954m Höhe) als Ausgangspunkt und endet nach ca. 10 langem Abstieg am Strand von Kallianou. Nach Petrokanalo gelangt man aber auch von Karystos (25 Km) oder von Marmari (14 Km) aus, indem man der Schotterstraße folgt, die durch das Dorf Mekounida führt. Unbedingt Anhalten sollte man beim Zentrum für Umweltinformation der Karystia-Region in Kalyvia, der Blick von Stefana Lala und die Kastanienbaumgruppen unterhalb des Gipfels (knapp 2 km von Petrokanalo entfernt). Von Petrokanalo aus gehen wir ca. 4 Stunden zum Dorf Lenosaioi hinab. Der Pfad ist gut begehbar und ausgeschildert führt größtenteils unter schattigen Platanen hindurch. Die ersten 2 Km ist der Weg stark abschüssig. Die einheimische Ziegenvielfalt (die zum Stamme der aufrechten Drehhörner gehören) haben viele Pfade angelegt, welche die Wanderung im kühlen Bergwind und unter den grünen Kuppeln der Bäume zwar kompliziert, aber angenehm gestalten. Nach Lenosaioi geht die Wanderung für ca. einen Kilometer auf einer Schotterstraße weiter. Die Schotterstraße geht in einen neuen Fußpfad über, der bis zum Strand von Kallianou führt. Oberhalb des Strandes gibt es eine kleine Taverne, wo man örtliche Spezialitäten genießen kann. Wenn man in der Abenddämmerung ankommt und auf der Veranda unter der großen Weinlaube und den Sternen sitzt, wird man von der feuchten Atmosphäre und den Düften der Natur eingelullt und in Beschlag genommen. |