Mikis Theodorakis Die Griechen feiern dieses Jahr den 80. Geburtstag ihres weltberühmten Musikers, Widerstandskämpfers, Komponisten und Politikers, Mikis Theodorakis. "Mikis" wie er in Griechenland genannt wird, hat zwar erst am 29. Juli Geburtstag, doch seine Landsleute werden ihn über das ganze Jahr ehren. |
Portrait Von 1954 bis 1960 arbeitete er in Paris und London und komponierte symphonische Musik, Ballette und Filmmusik. 1960 setzt er sich die Spitze der kulturell-politischen Erneuerungsbewegung in Griechenland, die auf der Verbindung von Poesie und Musik beruht, und komponiert Dutzende von Liedzyklen, Oratorien, Revuen, Musik für das alte griechische Drama und das zeitgenössische Theater. Diese Bewegung stand in Verbindung mit den progressiven politischen Kräften der Zeit, die, jenseits der Einrichtung eines demokratischen Lebens in Griechenland, eine viel tiefere und breitere Erneuerung des griechischen Volkes anstrebten. Dies führte den Komponiste oft mitten in Herz des politischen Lebens mit, als Höhepunkt, seiner aktiven Teilnahme an der Widerstandsbewegung gegen die Diktatur der Obristen (1967-74). Theodorakis komponierte für alle musikalischen Gattungen. Seine reiche und vielseitige Arbeit aber geht über die Grenzen der Musik hinaus auf Gebiete wie Poesie, Prosa, Philosophie, Musikwissenschaft und sogar politische Essays.
Die erste Periode seines musikalischen Schaffens (1940-53) schließt Lieder, Oratorien, Kammermusik, Ballette und symphonische Werke ein, mit der Ersten Symphonie als bedeutendster Arbeit.
Die zweite Periode, die so genannte Pariser Periode (1954-59), schließt Kammermusik, Ballette und symphonische Werke ein. Die wichtigsten Kompositionen sind die Erste Suite für Klavier und Orchester und das Ballett Antigone, das 1959 von Covent Garden in Auftrag gegeben wurde. Die dritte Periode, 1960-1980, gilt der populären Musik. Als herausragende Arbeiten gelten hier die Oratorien Axion Esti und Canto General. Es folgt die vierte Periode, 1981 bis 1988, während der Theodorakis zwar die Komposition von Liedzyklen weiterführt, gleichzeitig aber auch zur symphonischen Musik zurückkehrt. Die bedeutungsvollsten Arbeiten dieser Zeit sind die Zweite, Dritte und Siebte Symphonie, die Sadduzäerpassion, seine erste Oper Kostas Kariotakis (Die Metamorphosen des Dionysos) und das Zorbas-Ballett. Schließlich, während der fünften Periode (1989 und danach), komponiert er seine drei Opern (lyrische Tragödien): Medea, Electra und Antigone. Diese Trilogie wird ergänzt durch seine neue Oper Lysistrata. Mit diesen Werken eröffnet Theodorakis die Periode seines "Lyrischen Lebens", das heißt, seine vollständige Hinwendung zum Lyrischen und die Erfüllung des lyrischen Ausdruckes im Gesamtspektrum seines musikalischen Schaffens. |